Wie weit gelten die Gebote der Bibel für uns? 2. Teil

Wir haben bereits den ersten Teil eines Beitrags veröffentlicht, in dem Dr. Christian Stettler, reformierter Pfarrer in Flaach bei Zürich und Professor für Neues Testament an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule in Basel, aufgezeigt hat, dass wir bei Jesus und Paulus klare Kriterien dafür finden, welche alttestamentlichen Gebote von der christlichen Kirche noch zu praktizieren sind und welche nicht.

Der hier folgende zweite Teil behandelt die Frage, wie wir mit neutestamentlichen Anweisungen umgehen können, welche offensichtlich kultur- und zeitbedingt sind – und wie wir überzeitlich und transkulturell gültige Normen von ihnen unterscheiden können.

Wie können wir begründet feststellen, welche Gebote kulturell bedingt sind und welche nicht? Und wie können wir jeweils das zugrundeliegende Prinzip herausfinden, das auch für uns gilt, aber in unserer Kultur anders umgesetzt werden muss? Was ist bleibend gültig, unabhängig von Zeit und Kultur, und wo darf, ja muss es Fortschritt geben?

Dieses Thema ist nicht einfach; wir haben die natürliche Tendenz, Aussagen, die uns Schwierigkeiten bereiten, als kultur- und zeitbedingt anzusehen. Faktisch gewichten wir so unsere eigenen Vorlieben oder unsere eigene kulturelle Prägung höher als die Aussagen in Gottes Wort. Deshalb benötigen wir zuverlässige Kriterien, um kulturbezogene Aussagen von überzeitlich gültigen Prinzipien zu unterscheiden.

Prof. Stettler ist auch Mitglied unseres Netzwerks Bibel und Bekenntnis. Wir übernehmen den Beitrag mit seiner freundlichen Genehmigung einer digitalen Veröffentlichung der Evangelisch-kirchlichen Vereinigung des Kantons Zürich.

Zu Teil 1:

Teil 1 finden Sie hier.