Glauben, lieben, hoffen – aber was?
Eine Rezension von Markus Till (zuerst auf seinem Blog erschienen)
Ich kann mich nicht erinnern, wann mich zuletzt ein Buch derart aufgewühlt hat wie dieses. Dabei ist das im Juli 2021 erschienene Werk „glauben lieben hoffen“ eigentlich nur eine Sammlung von Antworten auf 103 Grundfragen zum christlichen Glauben. Laut Buchrücken sollen die Texte den Glauben „auf eine solide Grundlage stellen“. Also nichts wirklich Neues, sollte man meinen. Und doch markiert die hier vorliegende Kombination von Autoren, Zielgruppe und Inhalt aus meiner Sicht nichts weniger als einen Umbruch in der freikirchlich evangelikalen Welt.
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Geschrieben wurden die Texte zum einen von den vier Herausgebern Andreas Schlüter und Johannes Krupinski (Leiter der Jugendarbeit des Bundes Freier evangelischer Gemeinden FeG) sowie Volkmar Hamp und Simon Werner (Referenten beim Gemeindejugendwerk des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, BEFG, Baptisten). Außerdem haben 8 FeG- bzw. EFG-Pastoren sowie der Theologieprofessor Michael Schroth von der FeG-Hochschule Ewersbach mitgewirkt. Das Buch zielt also mitten hinein in die freikirchliche und traditionell evangelikale Welt und dort vor allem in den Jugendbereich – also die Zukunft der freikirchlich-evangelikalen Bewegung. Umso spannender war für mich die Frage: Welche Theologie wird hier vertreten?
Inhaltsübersicht der Rezension:
- Ein nur scheinbar konservatives Bibelverständnis
- Ein naturalistisch geprägter Wissenschaftsbegriff
- Ist das stellvertretende Sühneopfer nur mittelalterliche Theologie?
- Kein doppelter Ausgang?
- Der Glaube wird subjektiv
- Ethik und Menschenbild
- Widersprüchliche Positionen
- Der Mensch im Mittelpunkt
- Was wird jetzt aus den gemeinsamen Bekenntnissen?
- Ist universitäre Theologie jetzt auch für Evangelikale der Maßstab?
- Das Ende einer Erfolgsgeschichte?