Prof. Siegfried Zimmers Stil der Auseinandersetzung mit Andersdenkenden
Unter der Überschrift „Siegfried Zimmer und der ‚Menschensohn‘“ schrieb Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher einen Kommentar zu einer Passage aus dem Worthaus-Vortrag „Der Prozess vor Pilatus (Mk 15,1–15)“ von Prof. Dr. Siegfried Zimmer. Der Kommentar erschien in der Zeitschrift „Glauben und Denken heute“ 1/2020, deren Herausgeber Prof. Schirrmacher ist. Er ist u. a. stellvertretender Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) für Theologische Fragen und Vorsitzender der Theologischen Kommission der WEA. Er schreibt zu Beginn seines Kommentars:
„Ich gebe zu, dass ich die Vorträge von Professor Siegfried Zimmer nicht unvoreingenommen höre, seitdem ich erlebt habe, dass er mich bei einer Podiumsdiskussion in Bad Blankenburg im Tagungszentrum der Deutschen Evangelischen Allianz belehrt hat, als Evangelikaler und „Bibeltreuer“ hätte ich keine Ahnung von Wissenschaft und wissenschaftlichen Begriffen und würde mich dem modernen Denken verweigern, und mich mit spöttischen Bemerkungen über meine vermeintliche Ängstlichkeit bedachte. Als jemand, der nicht nur in der Theologie auf allen Ebenen die unterschiedlichsten Formen wissenschaftlichen (und unwissenschaftlichen) Arbeitens ausgekostet hat, sondern neben der Theologie auch eine säkulare wissenschaftliche Laufbahn hat, vom Studium bis hin zu zwei Jahrzehnten als Religionssoziologe und Kulturanthropologe an staatlichen Universitäten in Rumänien, war ich völlig perplex angesichts dieser Vorwürfe.
Doch dann habe ich beim Hören seiner Vorträge aus vielen Jahren festgestellt, dass er bei mir nur das gemacht hat, was er in fast allen Vorträgen ähnlich macht – und nur nicht gemerkt hat, dass sein Standardschema auf mich angewandt etwas lustig wirkte. Ich habe einmal einen fast beliebigen Abschnitt aus einem seiner Vorträge gewählt, den ich am Ende meines Kommentars komplett von der Aufnahme abgetippt wiedergebe, um den meines Erachtens kritikwürdigen Stil der Auseinandersetzung mit Andersdenkenden aufzuzeigen. Wobei es fast besser ist, das Original zu hören. Denn die Vorträge haben diesbezüglich einen erstaunlich einheitlichen Stil, und was ich hier am konkreten Beispiel sage, gilt für fast alle Vorträge ebenso“.