Historische Fake News, die manche Theologen anscheinend lieben
Der württembergische Oberkirchenrat i.R. Heiner Küenzlen macht in einem Interview der Stuttgarter Zeitung jetzt ebenfalls Front gegen die Württembergische Landessynode, die gerade die öffentliche Segnung gleichgeschlechtlicher Paare im Gottesdienst abgelehnt hat. Er lässt an seiner Entschlossenheit keinen Zweifel und beweist, dass jede Hoffnung auf einen tragbaren Kompromiss blanke Illusion ist.
Er gebraucht das immer noch beliebte, obwohl längst widerlegte Argument: „Ich bin so bibeltreu wie die traditionell Gesinnten. Doch in der Bibel ist nie die Rede von einer gleichberechtigten auf Dauer angelegten Liebesbeziehung zwischen gleichgeschlechtlichen Menschen. Die Antike kannte eine solche Beziehung nicht. Deshalb treffen die Bibelstellen nicht die heutige Situation.“ Das nennt man auf Neudeutsch Fake News.
Historische Information kann da hilfreich sein:
„In Theben wurde um 378 v. Chr. die Heilige Schar von Gorgidas eingeführt und in der Folgezeit von Pelopidas zu einer Spezialeinheit geformt. Es handelte sich um eine militärische Elitetruppe, die ausschließlich aus 150 Liebhabern und ihren 150 Geliebten bestand. Allgemein waren sexuelle Kontakte in den Armeen der Antike nicht unüblich, so dass einige Soldaten sogar ihre Geliebten mit zum Kriegsdienst nahmen. (Quellen: Crompton, Louis: Homosexuality and Civilization. London: Havard UP 2003, S. 4. – Dover, Kenneth J.: Greek Homosexuality. London: Duckworth 1978, S.69. – Kenneth Dover: Homosexualität in der griechischen Antike, S. 192.)°“ Weitere Ausführungen dazu finden sich in dem Aufsatz von Dr. Gerrit Hohage, Sagt die Bibel etwas zu heutiger Homosexualität?
Liebe württembergische Christen, Pfarrer, Dekane – akitive und pensionierte -, Vikare, Theologiestudenten, die Ihr der Bibel als dem Wort Gottes vertraut, bekennt Euch öffentlich so klar und deutlich wie Eure Gegner!
Ulrich Parzany